Katzen sind phänomenale Artisten und herausragende Kletterer. Kein Wunder also, dass sie großen Spaß daran haben auf Bäume zu klettern. Die Lust am Klettern kommt allerdings nicht von irgendwo, sondern liegt in der Natur der Katzen. Sie genießen die Sicherheit erhöhter Plätze und die Möglichkeit das umliegende Gelände nach Beutetieren oder potentiellen Gefahren abzusuchen. Während der Weg auf den Baum oftmals kein Problem ist, gestaltet sich der Weg nach unten meist als große Hürde. Dies liegt daran, dass Katzen um vom Baum herunter zu kommen rückwärts klettern müssten und somit quasi blindlings den richtigen Weg finden müssten. Wie Sie erkennen Wann eine Katze in Gefahr ist und wie Sie einem Stubentiger helfen können, der auf einem Baum festsitzt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Warum klettern Katzen so gern auf Bäume
Katzen können sehr gut klettern und schaffen es Blitzschnell auch den höchsten Baum zu erklimmen. Häufig klettern Katzen auf Bäume, weil Sie in einem dort sitzenden Vogel oder Eichhörnchen eine potentielle Beute sehen und der Jagdtrieb mit Ihnen durchgeht.
Allerdings spielt der innere Drang sich auf erhöhte Aussichtspunkte zu begeben auch aus evolutionstechnischer Sicht eine Rolle. Schon die Vorfahren unserer heutigen Hauskatzen, haben sich mit Vorliebe auf Bäumen, Felsen oder anderen erhöhten Geländeteilen aufgehalten. Für Katzen hat dies den großen Vorteil, dass sie dort in Sicherheit sind, Ihre Beute in Ruhe fressen können und alles weiträumig überblicken können um im Falle einer Bedrohung rechtzeitig reagieren zu können.
Warum kommen Katzen nicht wieder alleine vom Baum
Zum hochklettern sind Katzenkrallen optimal geeignet. Vom Aufbau her ähneln sie Messerscharfen Widerhaken, die vom Prinzip her den gleichen Zweck erfüllen, wie Spikes beim Bergsteigen.
Da die Widerhaken allerdings nur in eine Richtung funktionieren, müsste eine im Baum festsitzende Katze Rückwärts – mit Blick nach oben – herunterklettern.
Aus diesem Grund trauen sich viele Katzen ganz einfach nicht den Weg zurück anzutreten. Schließlich sehen sie ja nicht wo sie hin klettern.
Einige Katzen haben von Anfang an kein Problem damit, Rückwärts zu klettern, während andere diese Klettertechnik erst erlernen müssen oder im Baum ausharren und auf Hilfe hoffen. In den meisten Fällen haben Freigänger-Katzen den Trick bereits raus und schaffen es ohne Hilfe einen Baum auf diese Art und Weise wieder zu verlassen. Häufig sind es reine Hauskatzen, die von zuhause ausgebüxt sind, in Panik oder aus Neugier auf einen Baum klettern und sich dann nicht wieder herunter trauen.
Woher weiß ich ob eine Katze auf dem Baum Hilfe braucht
Für uns als Menschen ist es manchmal schwer zu erkennen, ob eine Katze im Baum festsitzt und Probleme hat oder ob sie dort nur sitzt um die Aussicht zu genießen.
Einige Katzenhalter leben in dem Glauben, dass eine Katze spätestens dann wieder vom Baum herunterkommt, wenn Sie Hunger hat oder ihr Langweilig wird. Dies trifft allerdings ausschließlich auf klettererfahrene Katzen zu, die wissen wie man einen Baum herunterklettert.
Sollte es sich bei der Katze im Baum allerdings um eine Hauskatze oder generell unerfahrene Katze handeln, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Katze nicht mehr alleine vom Baum runterkommt.
Doch nicht immer steckt mangelnde Erfahrung dahinter, wenn eine Katze auf einem Baum festsitzt. Vielleicht ist die Katze verletzt oder hat Angst vor etwas auf dem Boden. Gucken Sie nach Möglichkeit mit einem Fernrohr ob Sie etwaige Verletzungen bei der Katze erkennen können und halten Sie nach Dingen oder Tieren Ausschau, vor denen die Katze auf den Baum geflohen sein könnte.
Tipp: Wenn eine Katze länger als ein paar Stunden im Baum sitzt, können Sie davon ausgehen, dass sie das nicht aus Spaß macht, sondern weil sie schlicht und ergreifend nicht weiß wie Sie den Abstieg schaffen soll.
Wie kann ich einer Katze dabei helfen, wieder vom Baum herunterzukommen?
Zunächst können Sie Versuchen die Katze mit ein paar Leckerlis und aufmunternden Worten wieder vom Baum zu locken.
Sollten Ihre Lockversuche nicht den gewünschten Erfolg bringen, bleibt Ihnen nur noch der Anruf bei der Feuerwehr oder dem Tierschutz.
In Deutschland hat die Feuerwehr die Aufgabe Menschen, Bedeutende Sachwerte und auch Tiere aus Notsituationen zu retten und zu Schützen. Machen Sie sich also keine Sorgen darum, dass Ihr Notruf nicht ernst genommen werden könnte. Eine Katze die im Baum festsitzt ist für die Feuerwehr genauso ein Grund auszurücken, wie ein Großbrand (nur mit deutlich weniger Aufwand).
Sie selbst sollten nicht versuchen, Ihre Katze mithilfe einer Leiter selbstständig wieder aus Ihrer misslichen Lage zu befreien. Katzenrettung ist nicht immer einfach, da sich die meisten Samtpfoten mit aller Kraft am Baum festhalten um nicht herunter zu fallen. Es bedarf also einiger Übung und das nötige Equipment um eine Katze vom Baum zu retten. Beides haben die wenigsten Katzenhalter.
Fazit:
Wenn eine Katze über einen längeren Zeitraum in einem Baum verweilt und dabei vielleicht sogar laut miaut sollten Sie handeln, da sich diese Katze ganz offensichtlich nicht allein zu helfen weiß. Sollten Lockrufe und Leckerlis nichts bringen, bleibt Ihnen nur noch der Griff zum Telefon. Die Feuerwehr oder eine Tierschutzorganisationen können und werden Ihnen in dieser Situation weiterhelfen.
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Cat climbing on a tree © Depositphotos.com/palinchak