Clickertraining bei Katzen

Aktualisiert am: 16.09.2023

Clickertraining wird bei Katzenhaltern immer populärer. Kein Wunder! Schließlich kann richtiges Clickertraining den Alltag mit Katze ungemein erleichtern. Beispielsweise lassen sich mithilfe des Clickertrainings auch ängstliche Katzen dazu trainieren in ihre Transportbox zu gehen oder sich vom Tierarzt anfassen zu lassen. Doch auch Tricks wie Sitz oder Platz lassen sich dank des Clickertrainings recht schnell eintrainieren. Was Clickertraining genau bedeutet, wie Clickertraining Ihnen bei der Erziehung Ihres Stubentigers helfen kann und wie Sie richtig klickern erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Clicker eigentlich?

Ein Clicker ist im Wesentlichen nichts anders als ein – meist Streichholzschachtel großes – Plastikteil. Der „Click“ wird im Regelfall über den Druck auf einen Plastikknopf ausgelöst. Andere Clicker haben einen Metallstift der herunter gedrückt werden muss um den Click auszulösen.

So kann Ihnen der Clicker bei der Erziehung Ihrer Katze helfen

Das Clickertraining ermöglicht es Ihnen, Ihrer Katze bestimmte Verhaltensweisen anzutrainieren. Gleichermaßen können Sie das Clickertraining natürlich auch nutzen, um Ihrer Katze unerwünschte Verhaltensweisen wieder abzutrainieren.

Das Clickertraining ist unter anderem deshalb so erfolgreich, weil es relativ leicht ist, Katzen mithilfe von Leckerlis auf das charakteristische Klicken zu konditionieren. Dies klappt häufig wesentlich besser, als „Lob“ oder „Tadel“ mit der Stimme. Insbesondere in Stresssituationen hat die menschliche Stimme eine andere Tonlage. Der Clicker jedoch hört sich immer gleich an, so dass Fehlinterpretationen ausgeschlossen sind.

Welche Tricks können Katzen mit dem Clickertraining lernen?

Da Katzen äußerst lernfähig sind, ist die Menge an Tricks lediglich durch Ihre Kreativität limitiert. Natürlich sollten Sie bei der Wahl der Tricks auch auf das Alter und den allgemeinen Gesundheitszustand Ihrer Katze achten, bevor Sie mit dem Clickertraining beginnen. So sollten Sie einer alten Katze mit Arthrose beispielsweise nicht mehr zumuten durch einen Reifen zu springen.

In der folgenden Liste haben wir Ihnen einige Tricks zusammengestellt, die Sie Ihrer Katze mit dem Clickertraining beibringen können.

  • „Platz“
  • „gib Pfötchen“
  • „Sitz“
  • „Roll dich“
  • „geh in die Box“
  • „Bei Fuß“
  • „Gib Laut“

Wie funktioniert das Clickertraining?

Das Clickertraining folgt immer demselben Prinzip. Ziel des Clickertrainings ist es zunächst, dass Ihre Katze das Click des Clickers positiv verknüpft. Um dies zu erreichen können Sie wie folgt vorgehen:

  1. Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung und bewaffnen Sie sich mit dem Clicker sowie einer Handvoll Leckerlis.
  2. Stecken Sie die Leckerlis in Ihre leicht zugängliche Tasche oder einen Futterbeutel (Ihre Katze sollte die Leckerlis zunächst nicht sehen). Machen Sie es sich auf dem Sofa oder auf dem Boden bequem und warten Sie, bis Ihre Katze sich zu Ihnen gesellt.
  3. In genau dem Moment indem Ihre Katze Sie anschaut lösen Sie den Clicker aus und geben Ihr sofort danach ein Leckerli. Wenn Ihre Katze nicht aus der Hand fressen möchte, können Sie ihr die Belohnung auch zuwerfen. Wichtig ist nur, dass jedem Click sofort ein Leckerli folgt und das Sie nur clicken, wenn Ihre Katze Sie anschaut.
  4. Wiederholen Sie Schritt 3 solange bis alle Leckerlis leer sind. Dabei sollten Sie es natürlich nicht übertreiben! Halten Sie die Trainingseinheiten zunächst kurz. Fünf Minuten reichen für den Anfang vollkommen aus.
  5. wiederholen Sie das Training solange, bis Sie das Gefühl haben, dass Ihre Katze den Click mit der darauf folgenden Belohnung verknüpft. Hat Ihre Katze den Positiven Zusammenhang zwischen dem Click und der Belohnung verstanden, ist dies die Basis für das Clickertraining.

Möglicher Ablauf des Clickertrainings am Beispiel „Sitz“

Wenn Ihre Katze den Zusammenhang zwischen dem Click-Geräusch und der Belohnung erstmal verstanden hat, können Sie und Ihr Vierbeiner mit dem eigentlichen Training beginnen.

So könnte eine Trainingseinheit ablaufen, bei der Sie Ihrer Katze das „Sitz“ beibringen.

Sitzen gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire der Katze. Da sich alle Katzen früher oder später setzen, lässt sich dieser Trick auch von unerfahrenen Katzenaltern schnell eintrainieren.
Um Ihrer Katze das Sitz beizubringen, können Sie sich beispielsweise vor Ihre Katze setzen und eine Belohnung über Ihren Kopf halten. Um das Objekt der Begierde besser sehen und fixieren zu können wird Ihre Katze sich früher oder später hinsetzen – Achtung: Geduld ist der Schlüssel! – In genau dem Moment in dem sich Ihre Katze vollständig hinsetzt müssen Sie nun Clicken und Ihrer Katze das wohlverdiente Leckerli geben. Lösen Sie die Situation anschließend auf und beginnen Sie von vorne. Am besten ist es, dass Sitz an verschiedenen Orten einzustudieren, so dass Ihre Katze genau weiß, was Sie von ihr erwarten. Hat Ihre Katze erstmal verstanden, worum es geht können Sie damit anfangen, ein Kommando einzuführen und „Sitz“ sagen, nachdem Ihre Katze sitzt und Sie geclickt haben.

Folgende Aspekte sollten Sie beim Clickertraining beachten

  • Haben Sie Geduld mit Ihrer Katze. Während einige Katzen schnell verstehen, was von Ihnen verlangt wird, benötigen andere etwas mehr Zeit.
  • Mehrere kurze Trainingseinheiten über den Tag verteilt sind beim Clickertraining besser geeignet als eine lange. So stellen Sie sicher, dass Ihre während des Trainings motiviert und vor allem konzentriert bleibt.
  • Timing ist beim Clickertraining der Schlüssel! Sorgen Sie dafür, dass Sie die Leckerlies jederzeit griffbereit haben und denken Sie daran, dass jeder Click das „Versprechen“ für eine Belohnung ist. Clicken Sie also nicht ohne ein Leckerli parat zu haben.
  • Sorgen Sie während Ihrer Trainingseinheiten für eine entspannte Atmosphäre und stellen Sie sicher, dass Sie nicht gestört werden. So kann Ihre Katze sich voll auf das Training fokussieren.
  • Zwingen Sie Ihre Katze zu nichts. Das Training mit Katzen ist um einiges schwieriger als das mit Hunden. Wenn Sie merken, dass Ihre Katze keine Lust hat ist es besser, dass Training abzubrechen und es zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu versuchen. Mit Druck werden Sie bei Ihrer Katze nur das Gegenteil erreichen.
  • Beginnen Sie mit einfachen Übungen und steigern Sie sich langsam. So bleibt Ihre Katze motiviert und kann sich langsam an das Training gewöhnen. Außerdem wird Ihr Stubentiger so schneller zu seinem Erfolgserlebnis kommen. Dies erhöht die Lust am Training und ist auch für Sie eine zusätzliche Motivation.

 

Bildquellen

Some colorful clickers for traning dog with positive reinforcement. © Depositphotos.com/formary7